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Bäcker, bleib bei deinen Produkten!

Einem Trend zu folgen kann eine gute Idee sein, wenn es denn auch ein Trend ist. Die bessere Variante: ein Produkt 2.0 entwickeln.

bäcker-blog by martin bimpage
Bäcker, bleib bei deinen Produkten!

Blickt man auf die vergangenen Bäckerjahre zurück, so ist so mancher (angeblicher) Trend gekommen und auch ganz schnell wieder verschwunden. Gerade im Snackbereich gab es so manches: Nudeln, Eis, Suppen, Pizza, um nur ein paar zu nennen. Mehrheitlich waren die Investitionen und der Wareneinsatz hoch, das Handling schwierig und die Kundenbegeisterung nicht von Dauer. Zudem stellte sich zunehmend die Identitätsfrage: Wie glaubhaft bin ich noch als Bäcker mit Fritteuse und Nudelstation?

Auch im süßen Bereich wurde gebrownied, gecronuted und gecookied was das Zeug hielt. Das Resultat: die Nussschnecke, das Puddingteilchen und der Berliner waren in vielen ABC-Statistiken nach wie vor auf den vordersten Rängen. Verrückt, oder? Oder auch nicht, wenn man genau hinschaut, was tatsächlich auch funktioniert hat.


1. Das Bestreben nach einer dauerhaft hohen Qualität war und ist die Grundvoraussetzung für funktionierende Umsätze. Und das mit viel Disziplin und kritischer Selbstreflexion: Produkt für Produkt, Warengruppe für Warengruppe.


2. Neue Produkte funktionieren, wenn Sie einen Mehrwert für den Kunden schaffen und en vogue sind -> siehe z.B. im Brotbereich Dinkel, Chia, Eiweiß, alte Getreidesorten, Ruchmehl


3. Variationen von bestehenden Produkten sind einfach klasse. Es sind für den Kunden "gelernte" Produkte mit noch mehr Geschmack-Vielfalt. Bestes Beispiel hierfür, der Berliner. Die Varianten-Spielwiese ist riesig und ermöglicht eine sagenhaft breites Sortiment.


4. Den Geschmack der Kunden treffen heißt: Beliebtes vor Exotischem. Faustformel im süßen Bereich: Mandarine, Apfel, Kirsche, Pudding, Quark und Streusel funktionieren immer.


5. Manchmal müssen Produkte einfach kleiner werden, um dem Kunden zu gefallen. Ein 400-Gramm Baguette ist kaum vermittelbar, eine 250-Gramm Version dagegen schon.


6. Das Finish der Produkte hilft aus einem 80er-Jahre Style ein In-Style Produkt zu machen: Das gepuderte Logo auf dem Berliner, der Goldstaub auf dem Schokokuchen, die Pistazienkerne auf dem süßen Brötchen, das Branding auf dem Roggenmischbrot.


Warum also vogelwild den vermeintlichen Trends hinterher hechten, wenn die bestehenden Produkte doch noch so viele Chancen bieten? Es braucht den Willen und den Mut, die eigene Produktattraktivität in Frage zu stellen und mit Kreativität und Fleiß ein modernes Sortiment zu schaffen.


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